Neurofeedback

Was ist Neurofeedback?

Neurofeedback ist eine weltweit angewandte, wissenschaftlich fundierte Methode zur Messung und Verbesserung der Gehirnaktivität. Sie basiert auf neuesten Erkenntnissen der Gehirnforschung, die zeigen, dass bestimmte Verhaltensmuster immer mit denselben Gehirnwellenmustern verbunden sind. Die Hirnaktivität, die normalerweise über unsere Sinne nicht wahrnehmbar ist, kann durch spezielle Messgeräte sichtbar gemacht werden.

Das computergestützte Neurofeedback trainiert verschiedene Leistungen des menschlichen Gehirns auf Basis der im EEG (Elektroenzephalogramm) messbaren elektrischen Hirnaktivität.

 

Wozu wird Neurofeedback eingesetzt?

Das Ziel ist es, durch eine Optimierung der Hirnströme die Wahrnehmung, das Denken, die Aufmerksamkeit, das Verhalten und das Wohlbefinden nachhaltig positiv zu beeinflussen.

 

Wie funktioniert Neurofeedback?

Während einer Sitzung werden am Kopf derdes Probandin drei bis fünf Elektroden angebracht, die die Hirnströme messen. Diese Messungen werden auf einem Computermonitor sichtbar gemacht. Die Proband*innen sehen zudem Animationen, die ihnen die positiven Veränderungen ihrer Hirnaktivität unmittelbar und direkt visuell oder auditiv zurückmelden (Feedback).

Durch diese Erfolgsmeldungen lernen die Proband*innen, die verbesserte Hirnaktivität immer schneller und nachhaltiger zu erreichen. Es werden keine elektrischen Impulse zugeführt – es wird ausschließlich die momentane Hirnaktivität gemessen und rückgemeldet.

Neurofeedback enthält im Wesentlichen Elemente der operanten und klassischen Konditionierung.

 

Wie lange dauert eine Sitzung?

Die Sitzungen dauern, inklusive der Vorbereitungen, etwa 60 Minuten.

 

Wie viele Sitzungen sind notwendig?

In der Regel sind 20 bis 40 Sitzungen notwendig. Das Training wird beendet, sobald eine messbare Verbesserung der elektrischen Hirnaktivität zusammen mit Verbesserungen der zugrundeliegenden Problematik erreicht wurde.

 

Sind die Sitzungen schmerzhaft oder unangenehm?

Ähnlich wie bei Blutdruckmessungen oder EKG sind die Sitzungen schmerzfrei. Ob etwas als unangenehm empfunden wird, hängt von der individuellen Wahrnehmung ab. Die Mehrheit der Anwender*innen empfindet Neurofeedback jedoch als nicht unangenehm.

 

Wie lange hält die Wirkung eines Neurofeedback-Trainings an?

Neurofeedback ist ein langfristiger Lernprozess, vergleichbar mit dem Lernen von Schwimmen oder Fahrradfahren. Das Gehirn verändert seine Aktivitätsmuster dauerhaft. Studien haben gezeigt, dass die Effekte noch nach sechs Monaten deutlich nachweisbar sind.

(Beispiel: AD(H)S und Neurofeedback, Dissertation: Ulrike Leins, Tübingen, 2004)

 

Ab welchem Alter ist Neurofeedback möglich?

Es gibt keine strikte Altersgrenze. In der Regel wird das Schulalter als Mindestalter betrachtet. Individuell kann aber auch bei jüngeren Kindern ein Versuch unternommen werden. Ein Höchstalter gibt es nicht, denn gerade ältere Menschen mit nachlassenden geistigen Fähigkeiten können von Neurofeedback profitieren.

 

Macht es Sinn, als Erwachsene*r ein Neurofeedback-Training zu beginnen?

Besonders im Erwachsenenalter kann es sinnvoll sein, die Konzentrationsfähigkeit zu verbessern. Untersuchungen haben gezeigt, dass Neurofeedback die Lern- und Merkfähigkeit positiv beeinflussen kann.


Quelle: https://www.mindfield.de/de/Neurofeedback/Neurofeedback-Einfuhrung.html